Redhat, e-NABLE und Open Source Philosophien 1


Red Hat, die Open Source Firma rund um Red Hat Linux (und vielen anderen Open Source Lösungen) hat eine neue Filmreihe ins Leben gerufen – die Open Source Stories.

Open Source Stories is a series of films exploring innovation, development, and collaboration on issues as diverse as education, 3-D printing technology, personal farming, data collection, and bee colony collapse.

We want to acknowledge and celebrate the individuals and small organizations making changes within their communities and around the world using the open source way.

Der erste Film handelte von Penn Manor, einer amerikanischen High School die ihr IT Programm und den Bildungsplan massiv über den Haufen geworfen hat. Ein Kind, ein Gerät, voller Root Zugriff.

Den kompletten Kurzfilm findet ihr auf RedHat.com.

Im zweiten Film beschäftigt sich RedHat mit dem massiven Erfolg des e-Nable-Programms, der auf der Robohand basierenden OpenSource Prothese, die in nur zwei Jahren einen gigantischen Erfolgslauf im Bereich OpenSourceProsthetics gestartet hat.

Aber von Anfang an – es ist 2011 und der Schreiner Richard Van As arbeitet in seiner Werkstatt als ihm ein Malheur passiert, wobei Malheur untertrieben ist, es ist eine ausgewachsene Katastrophe. Er schneidet sich mit der Kreissäge mehrere Finger ab.

Nachdem alles verheilt ist und der erste Schock verarbeitet ist, beginnt Richard sich mit Prothesen zu beschäftigen, nur um festzustellen das diese in Südafrika relativ teuer sind. Als geborener Maker kommt ihm eine Idee. Schnell gewinnt er über das Internet einen Freund, Ivan Owen, der sich mit Theater Animatronic beschäftigt und eine Hand gebaut hat, die die Grundlage für die erste Robohand wird.

Erster Robohand Prototype

Erster Robohand Prototype

Kurze Zeit später wird Makerbot auf das Projekt aufmerksam und hilft mit Hardware und PR. Entstanden ist folgendes Werk.

Die beiden Väter des Projektes entscheiden sich das Design der RoboHand Open Source und völlig kostenfrei ins Netz zu stellen and the crowd went wild!

Richard van As mit einem Roboarm

Richard van As mit einem Roboarm

Durch die Hilfe von 3D-Druck können also zwei völlig Fremde über 1000e km entfernt voneinander am selben Projekt arbeiten und das mit extrem verkürzten Iterationszyklen.

Ab dort ging es steil bergauf und kurze Zeit später entstand die e-Nable Foundation, gegründet von Jon Schull und die Erfolgsstory nahm ihren Lauf. Den Rest erzählt bestimmt in wesentlich emotionaler Weise der Film. Danke Red Hat – e-Nable und Robohand sind definitiv Projekte die es verdient haben auf diese Weise gewürdigt zu werden.

Ich bin relativ am Anfang, rund um die Druckerspende von Makerbot, zum Projekt gestossen und habe die Idee immer wieder in mein Netzwerk gekippt. 2014 habe ich dann in DE zum Ersten Mal Kontakt mit einem ABS Betroffenen gemacht – seine Mutter hatte mich gebeten eine Raptor Hand für ihn zu drucken, da die existierenden Prothesen für einen Skiausflug zu schwer waren. Das Projekt hat sich ziemlich gezogen, bedingt durch die Entfernung und meine Auslastung, wurde aber rechtzeitig fertig und war durch die Bank ein voller Erfolg.

e-Nable Raptor Hand

e-Nable Raptor Hand

Inzwischen gibt es verschiedene Designs der Robohand, die alle mit einem FDM Desktop Drucker wie dem Ultimaker 2 in PLA gedruckt werden können. Alles was es noch braucht ist etwas Drachenschnur und Gummiband für den Rückzug und Greifmechanismus und ein paar M3 oder M4 Senkkopfschrauben für die Feineinstellung.

e-Nable Raptor Hand

e-Nable Raptor Hand

Die Weiterentwicklung der 3D-gedruckten Prothesen schreitet stetig voran. Ein Bekannter, Chris Chapelle, arbeitet an einer in Nylon mittels des SLS Verfahrens gedruckten Version die auf einem Scan der anderen Hand basieren wird (und braucht dafür bitte noch ein wenig Unterstützung, Danke)

Sogar ganze Roboarme sind inzwischen entstanden, wie z.B. für das Projekt Daniel des NotImpossibleLabs (mit Unterstützung durch Brook Drumm von Printrbot und Richard Van As)

Die Weiterentwicklung ist stetig und hat inzwischen auch in der Medizin großen Anklang gefunden.

Um den Schreckfaktor einer Prothese für Kinder zu senken, entstehen bisweilen ganz fantastische Modelle mit Wow – Faktor, wie z.B. diese Iron Man Prothese, überreicht von niemand anderem als Tony Stark aka Robert Downey Jr.

Vor gerade einer Woche wurde das japanische Projekt HackBerry von Exiii vorgestellt – eine Smartphone-gesteuerte Prothese mit Sensor für Muskelbewegungen – komplett OpenSource und frei verfügbar auf WeVolver.com

Wer jetzt interessiert ist kann sich direkt bei e-Nable oder Robohand melden oder in den Kommentaren an mich wenden. Bisher ist nämlich der deutschsprachige Raum noch kaum abgedeckt und ich bin gerne bereit hier die Initialzündung zu liefern.

Beide Projekte brauchen dringend eure Hilfe um noch mehr Prothesen fertigen zu können und die Forschung voran zu bringen:

 


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