3D Druck in der Wirtschaft und in Unternehmen 1


3D Druck wird immer bekannter. Einerseits zwar als Wirtschaftsinnovation angepriesen, wird in den Medien aber meist der Druck von Spielzeug oder anderem Hobby-Bedarf gezeigt. Das liegt natürlich daran, dass die Medien meist für Endverbraucher berichten. Es sollte also nicht vergessen werden, dass 3D Druck auch in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) viel Wert stiften kann.

Der Mehrwert der durch 3D Druck (FDM, Sinterung etc.) entsteht, liegt aber sehr selten in der direkten Herstellung der Produkte mit einem 3D Drucker.

Generell können unserer Ansicht nach die Einsatzgebiete in denen ein 3D Drucker in Unternehmen Mehrwert stiftet in folgende Bereiche eingeteilt werden:

  1. toolsRapid Tooling: Hierbei werden die Werkzeuge zur Herstellung der eigentlichen Produkte (z.B. (Spritz-) Guss- oder (Tief-) Druckformen oder andere objektspezifische Hilfsgegenstände) in 3D Druck Verfahren hergestellt. Damit kann die Zeit bis zum Start der Produktion von Gegenständen in Serie bzw. auch von Einzelgegenständen signifikant gesenkt werden. Wichtig ist hierbei zu verstehen, dass nicht das Produkt selbst per 3D Druck hergestellt wird, sondern nur die Werkzeuge (-Formen) zur Herstellung des Produktes.
  2. free-tachoKomplexitätsreduktion: Durch die Erzeugung von hochkomplexen oder individuellen Teil- oder Zwischenprodukten per 3D Druck können Herstellungszeiten (Zusammen-Bau-Zeiten bzw. Assembling-Time) gesenkt werden. Beispielhaft sei hier die Erstellung von hochkomplexen Kabelhaltern genannt, die ansonsten aufwändig und Langwierig aus standardisierten Teilen in manueller Arbeit einzeln Vor-Zusammengesetzt werden müssen. Hier werden zwar Teilweise Produktionskosten für die verwendeten Einzelteile gesteigert (ein 3D Gedruckter individueller Kabelhalter mag 20ct teuerer sein, als eine aus Standardteilen zusammengesetzter) aber die 10 minütige Vormontage jedes Kabelhalters durch hochqualifiziertes Personal entfällt, was die Gesamtkosten und die Fertigungszeit massiv reduziert.
  3. DevelopmentSchnelleres Testen & Entwickeln / Rapid Prototyping: Bei der Entwicklung von Prototypen muss viel getestet werden. Viel kann heute natürlich mittels Simulationen getestet werden, dennoch am Ende meist ein realer Test eines Prototypen. Bei der kurzfristigen Erstellung eines Prototypen (insbesondere auch zur Senkung von Lieferzeiten und Abhängigkeiten) kann die Erzeugung von Teilen vor Ort per 3D Druck massiv die Innovationskraft fördern. Selbst extrem kostengünstige Versionen des 3D Drucks (FDM-Printing) kann hier schon erste Resultate liefern.
  4. houseVisualisierung / haptische Modelle: In vielen Branchen wird mit physischen (maßstabs-getreuen) Modellen von Produkten oder Umgebungen gearbeitet (Architektur, Möbeldesign, Medizin, Geographie etc.). Oft sind diese Modelle natürlich auch für Werbe- und Marketingzwecke (Modell eines Hauses). Diese Modelle sind in der Vergangenheit meist aufwändig in manueller Arbeit hergestellt worden. Hier kann durch 3D Druck eine signifikante Kostenreduktion erreicht und die Herstellungszeit gesenkt werden. Insbesondere da hier die Konstruktionsdaten (Baupläne) oder Messwerte (Ultraschall, Landvermessung etc.) meist schon in elektronischer Form vorliegen, ist eine Umsetzung per 3D Druck extrem einfach zu gestalten.
  5. paketErsatzteil-Management: Die Lagerhaltung für eine Vielzahl von selten benötigten aber wichtigen Ersatz- und Einzelteilen bringt oft erhebliche Kosten mit sich. Einerseits auf Grund der schieren Lagerhaltung, andererseits auf Grund möglicher Transportkosten (z.B. wenn das Spezialteile-Sortiment zum Montageort transportiert werden muss) und letztendlich auch, weil Ersatzteile meist nur eine gewisse Lebensdauer haben (viele Kunststoffe werden nach einer gewissen Zeit spröde etc.). Hier kann die gezielte in-time / on-demand Produktion von Ersatz- und Einzelteilen massive Lagereinsparungen mit sich bringen.

In jedem der Fälle sollte man beachten, dass gerade wenn die 3D gedruckten Resultate direkt verwendet werden sollten, nochmal eine Nacharbeitung stattfinden sollte. Dementsprechend sollte man 3D Druck nur in den wenigsten Fällen als „gesamten Herstellungsprozess“ betrachten, sondern nur als einen Schritt im Herstellungsprozess. So können durch Beschicktungen die benötigten Oberflächeneigenschaften (Struktur, Farbe, Haptik etc.) wesentlich besser gesteuert werden, als während des 3D Drucks oder duch die Wahl des Filaments (des Druckmaterials).

Falls Sie Fragen zum Thema 3D Druck und seine Anwendungsfälle in Unternehmen haben, kontaktieren Sie uns jederzeit unter info@3ddinge.de

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