Nachdem das Thema 3D-Druck in immer mehr Bereichen bekannt wird und die Erkenntnis reift welches Potential in dieser Technik liegt, gibt es jetzt auch in der Medizin immer mehr Anwendungsbereiche.
Schon seit längerem ist 3D-Druck ein Thema in der Zahnmedizin. Hier kann der 3D Druck auch viele seiner Trümpfe ausspielen. Es werden immer nur hochgradig individuelle Einzelteile benötigt (jeder Zahn sieht anders aus und hat unterschiedliche Schäden). Es muss mit hoher Präzision gearbeitet werden, die gedruckten Teile sind „aus einem Guss“ und es wird nur ein (möglichst korrosions-freier) Werkstoff benötigt. Mittlerweile gibt es hier schon spezifische dental 3D-Drucker und eine ganze Industrie drumherum.
Aber auch im Bereich der Herstellung von anderen Prothesen wird 3D Druck immer öfter eingesetzt.
Von ganzen Unterkieferknochen-Prothesen aus Titan über den 3D-Druck mit knochenähnlichem Material, das vom Körper mit der Zeit wieder durch echtes Knochenmaterial ersetzt wird, bis hin zum 3D-Druck von Weichteilen wie Hautersatz.
Bei Haut ist der Übergang zwischen 2D und 3D Druck natürlich fließend. Aber sind ein paar Schichten denn schon 3D Druck?
Objet, über die ich schon Anfang des Jahres berichtet habe, stellt jetzt auf alle Fälle einen bioverträglichen Werkstoff extra für die Herstellung von 3D-Druck Implantaten her.
Seit Neuestem gibt es aber auch immer mehr medizinische 3D-Druck-Projekte, die von Laien gestartet werden.
Letztes Jahr hat Eric Ronning von der Wisconsin-Madison Universität eine Handprothese designt, die für 20 Dollar im 3D-Druckverfahren hergestellt werden kann. Ein etwas ausgefeilterer Plan verfolgt comingupshorthanded.com. Hier geht es um die Herstellung und die Programmierung einer wirklich funktionalen Hand-Prothese. Für den 3D-Druck wurde ein Drucker von Makerbot verwendet.
Die Dateien für die Hand-Prothese sind, da Open Source, frei verfüg- und anpass-bar auf Thingiverse.