Wie bei der gedruckten Angel schon erwähnt bin ich der Ansicht es sollte meiner Meinung nach im 3D Druck ein Gesetz geben analog zu Atwood’s Gesetz in der JavaScript Entwicklung:
Alle Programme die in JavaScript geschrieben werden können, werden letztendlich auch in JavaScript geschrieben
Ich nenne es, nachdem niemand anderer Anspruch auf den Satz erhoben hat, Nils Gesetz
Alle Dinge die 3D-gedruckt werden können, werden letztendlich auch 3D-gedruckt.
Ihr glaubt mir nicht? Challenge accepted:
Fünf Beispiele zur Untermauerung meines „Gesetzes“:
3D-gedruckte Häuser
Wenn man es recht bedenkt eigentlich nur eine Frage der Zeit bis sich Architekten, die ja bereits im Modelbau mit 3D Druck arbeiten, auf den Druck für Häuser stürzten. Jetzt ist es eigentlich ein Problem der Massivität/des Stützmaterials und des Designs. Ob diese Bautechnik aber mit klassischem Fertighausbau mithalten kann (oder Maurerrobotern) wage ich NOCH zu bezweifeln. Ich glaube er es läuft auf PreFabbed Elemente hinaus, also Wände die in der Fabrik hergestellt werden (mit welcher Technologie auch immer) und dann direkt geliefert und verbaut werden.
Das Thema gedruckte Häuser oder auch Contour Crafting begleitet mich übrigens schon seit dem 2010er BarCamp in München – hier habe ich neben diesem Thema auch das erste Mal 3D-Druck in einer Session erläutert.
In Dubai entsteht gerade das erste vollständig gedruckte Bürogebäude, schreiben die Kollegen von 3Druck.com
3D-gedruckte Autos
Die Forscher am OakRidge National Lab haben eine komplette e-Shelby Cobra mit Drucktechniken gefertigt.
(Foto vom OakRidge National Lab
Ein, wie ich finde, fantastisches Modell & natürlich voll einsatzfähig.
Und auch Localmotors hat mit dem Strati bereits ein 3D-gedrucktes Auto vorgestellt.
3D-gedruckte Instrumente
Die HR Giger Gitarre & Lovecraft Hommage haben wir euch ja vor kurzem erst gezeigt.
Bei der Recherche für diesen Artikel bin ich dann gestern auf eine Blockflöte aus dem 3D-Drucker (&PVC Rohr) gestossen (& einer Liste mit 3D-gedruckten Instrumenten)
3D-gedruckte Kleidung
Vom Bikini N12
über gedruckte Schuhe
zum kompletten Kleid
Und zu guter Letzt noch …
Organe aus dem 3D-Drucker
Nicht unbedingt mit dem Desktop Drucker wie einem Ultimaker 2 zu drucken, aber dennoch in immer greifbarerer Nähe Dank Organovo, die 3D-gedruckte Leber:
Das Thema BioTech wird gerade im Bereich Medikamententests besonders spannend, wenn es bis zum komplett gedruckten Menschen ala 5th Element auch noch eine Weile dauern wird.
Fazit
Ich denke ich liege nicht ganz falsch wenn ich sage dass mein Gesetz eine gewisse Gültigkeit hat. Die oben gezeigten fünf Beispiele sind nämlich nur die Spitze vom Eisberg.
Es geht auch gar nicht darum Produktionsprozesse zwingend mit 3D-Druck zu ersetzen, dass ist nämlich schlicht nicht wirtschaftlich.
Wenn man 10.000 exakt gleiche Teile braucht macht Spritzguss mehr Sinn.
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.
Paul Watzlawick
Meiner Meinung nach geht es darum herauszufinden was genau man eigentlich mit dem 3D-Druck machen kann, die Grenzen ständig zu erweitern, die Augen offen zu halten und mit Kreativität an Probleme heranzugehen.
Wenn man dabei dann etwas findet um gleich noch kostengünstige Prothesen für die Menschheit zu erschaffen, ist das ein äussert positiver Nebeneffekt.